Bridgerton - Der Duke und ich Rezension
Bridgerton - Der Duke und ich Rezension:
Zunächst einmal, ich habe das Buch aufgrund der Netflix-Verfilmung gekauft. Die Serie sah ich zuerst und wollte daher das Buch lesen.
Da ich generell gerne dieses Genre lese - und damit meine ich nicht Jane Austen, obwohl ich auch ihre Bücher mag - sondern ich meine Regency-Romane: moderne, romantische Kitsch-Romane, angesiedelt in der Zeit des Regency. Nicht mehr und nichts weniger ist dieses Buch.
Warum Netflix sich ausgerechnet Julia Quinn zur Verfilmung ausgesucht hat, weiß ich nicht. Es gibt etliche, sehr ähnlich und ebenso talentierte Schreiber*innen. Die Story hat man so, oder so ähnlich schon häufiger gelesen. Ausnahme besteht lediglich in der Klatschkolumnistin. Auch die Form der Episoden-Romane gibt es so zu Hauf. Es wird einfach eine sagenhaft, wunderschöne Familie mit sechs oder mehr Kindern erschaffen, die dann nach und nach in den ihnen jeweils gewidmeten Episoden abgehandelt werden. Dabei wird darauf geachtet, dass man zu den Mitgliedern in den vorangegangenen Episoden bereits Kontakt und Sympathien aufbaut hat, woraufhin man unbedingt wissen möchte, wie es ihnen ergeht. So schafft man Kundenbindung. Dies ist bereits bei vielen Autor*innen weit verbreitet. Dabei ist es egal, ob es Regency-, Highland- oder gegenwertige Stories sind.
Deswegen kann ich nicht genau nachvollziehen, warum ausgerechnet Julia Quinn diesen glücklichen Deal gewonnen hat. Aber, das schmälert nicht minder meine Begeisterung, denn Netflix hat die Serie in Bild durchaus schön umgesetzt. Und da es sich dabei eh nur um einen Kitschroman handelt, ist es auch egal, dass man in der Verfilmung einige kreative Freiheiten umgesetzt hat. Bei einer strikten Austen/Brontë-Verfilmung hingegen sollte man sich vll eher an historische Kontexte halten.
Im Vergleich haben sowohl das Buch, als auch die Serie ihre jeweiligen Stärken. Die Storyline hält sich relativ nah beieinander, es gibt aber durchaus Abweichungen.
D empfand ich im Buch doch als wesentlich sympathischer und die Bindung zw D und S empfand ich als glaubhafter, weil in einem Buch eben auch immer die innere Welt zum Ausdruck kommt. In der Serie hab ich es S bis zum Schluss nicht ganz abgekauft, dass er D wirklich liebt, leidenschaftliche körperliche Anziehung ja, aber ich hatte immer etwas das Gefühl, dass die Ehe erzwungen und eine Bürde für ihn war. Das ist im Buch besser gelungen. An der Serie gefällt mir besser, dass sie vielschichtiger ist, sie hat mehr Tiefe, weil sie schon sehr viele Nebenhandlungen und Nebencharaktere integriert. Das erste Buch dreht sich nur um D und S, die Serie, denke ich, bezieht schon die Handlungen der folgenden Bücher mit ein. Allein das erste Buch hätte auch kaum Stoff genug für eine Staffel, höchstens für einen Film gegeben, so gesehen also clever, die Handlungsstränge der anderen Bridgerton-Kids schon einzuflechten.
Unterm Strich sind die beiden Darstellungsformen also nah aneinander angelehnt, jedoch funktioniert jedes unabhängig für sich gut. Und tatsächlich bin ich von der Serie dann doch mehr angetan, als vom Buch. Die Story wurde schön inziniert, tolle Bilder, Kulissen, Settings, Kostüme, hübsche Menschen in allen erdenklichen Varianten. ZB Liebe ich Penelope und Eloise - von denen man im ersten Buch nur in einem knappen Nebensatz erfährt. Das Buch ist wiederum nett, sympathische Charaktere mit einer einfachen Hintergrundgeschichte, einfacher und flüssiger Schreibstil und einer sehr einschichte, geradlinige Storyline. Hebt sich aber nur unwesentlich von der breiten Masse auf diesem überschwemmten Markt ab.
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