Das Leben ist zu kurz für später Rezension

Das Leben ist zu kurz für später: Stell dir vor, du hast nur noch ein Jahr - ein Selbstversuch, der dein Leben verbessern wird

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Zusammenfassung / Rezension:

Dieses ist meine erste Rezension. Nein! Es ist nicht das erste Buch, das ich gelesen habe. Im Gegenteil. Ich habe eine ganze Menge Bücher gelesen. Lesen gehört sozusagen zu meinen Grundbedürfnissen. Alexandra Reinwarth würde sagen: … zu meiner Werkeinstellung. Aber bisher hatte ich nie das Bedürfnis, zu einem Buch etwas zu schreiben. In diesem Fall ist das anders. Vielleicht, weil es ein besonderes Buch ist. Weil es mich auf besondere Weise berührt hat. Und weil es mir ein paar besondere Einsichten geschenkt hat. Aber vielleicht ist es auch gar keine echte Rezension, sondern „nur“ die Antwort auf das wunderbare Buch einer sehr sympathischen Autorin.

Das Buch habe ich mehr oder weniger zufällig entdeckt. Auf der Suche nach einer Urlaubslektüre habe ich mir die Bestsellerlisten angeschaut. Und da ich mit Romanen und Biografien nicht viel anfangen kann, fiel mir dieser Titel ins Auge. Die Autorin war mir bis dahin unbekannt. Mein Blick auf die Rezensionen zeigte 85 Prozent Vier- und Fünf-Sterne-Bewertungen und nur elf Prozent Ein- und Zwei-Sterne-Bewertungen. Die guten Bewertungen waren überwiegend sehr ausführlich – sachlich und emotional – geschrieben. Die schlechten dagegen oft kurz und nicht sehr konkret. Aber so ist es ja immer, eine Sache oder Leistung kann noch so gut sein, es wird stets Zeitgenossen geben, die sie grottenschlecht finden. Ich habe das Buch also erwartungsvoll bestellt und im Urlaub am Pool gelesen.

Ich will es zusammenfassend vorweg nehmen: Es ist wunderbar unterhaltsam, lebendig – wie im richtigen Leben, erfrischend, charmant, humorvoll, modern, spritzig und frech geschrieben. Die Autorin lässt tief in ihr Herz und in ihre Seele blicken. Sie schenkt dem Leser dabei viele nachdenkliche und emotionale Momente. Und das sind für mich volle fünf Sterne. Allerdings gibt es auch einige kleine Kritikpunkte. Auf diese komme ich später zu sprechen. Allerdings sind sie allesamt nicht so bedeutend, dass ich auch nur den Zacken eines Sterns dafür abziehen würde.

Ich habe, ähnlich wie Alexandra Reinwarth, Jahrzehnte in der Werbung gearbeitet und einen Teil meines Gehalts durch das verfassen von Werbetexten verdient. Und genau wie sie, hatte ich auch keinen Abschluss als Werbefuzzi. Im Ruhestand habe ich dann selbst einen dicken Wälzer geschrieben. Mehr als zehn Jahre Recherche und fünf Jahre schriftstellerische Arbeit. Da 90 Prozent der Deutschen Finanz-Legastheniker sind – und das ist keine Behauptung, sondern bewiesen – sollte eigentlich jeder erwachsene Deutsche diese Finanz-Bibel lesen. Trotzdem ist dieses Buch in keiner Bestsellerliste zu finden. Aber das macht nichts. Ich muss mit meinem Buch nicht meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich habe es in erster Linie für meine wunderbare Tochter und meine beiden Enkelkinder geschrieben, zwei prächtige Jungs. Es war mir einfach ein Bedürfnis, dieses Buch zu verfassen und meinen Lieben so gewisse Dinge mit auf den Weg zu geben. Und darum kann ich die Leidenschaft von Alexandra Reinwarth, zu schreiben, sehr gut nachvollziehen.

Das, was ich zu „Das Leben ist zu kurz für später“ sagen möchte, könnte fast ein eigenes Buch füllen. Aber ich beschränke mich hier auf das Wesentliche.

Noch bevor das Buch beginnt, steht ein wunderbares Zitat (leider in Englisch): “Wir alle haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du realisiert hast, dass du nur eines hast.“ Theodor Fontane sagte: „Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz.“ Wie wahr…

Dieses Buch hat bei mir etliche Gedanken zutage gebracht und so manche Emotion ausgelöst. Das reichte von Ergriffenheit über Erregung und Gefühlsseligkeit bis zu Tränen der Rührung. Und für diese emotionalen Momente bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen, liebe Alexandra Reinwarth. Bereits nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich möglichst zügig vorankommen wollte. Denn ich wurde von einer großen Neugierde geplagt, wie gewisse Dinge und Ereignisse weiter und zu Ende gehen würden. Dazu kam, mit jeder Seite wurde mir die Autorin vertrauter. Noch im ersten Drittel des Buches gewann ich den Eindruck, dass mir eine verdammt gute Freundin, vielleicht sogar die beste, gegenüber sitzt und mir ihre Geschichten und Gedanken anvertraut. Durch ihre Art zu schreiben hat sie ein wunderbares persönliches Verhältnis zwischen sich und mir als Leser aufgebaut. Und ich hatte wirklich das Gefühl, mich in der Geschichte wiederzufinden und irgendwie dazuzugehören.

Nun ist es bei mir ein wenig anders, als bei Alexandra Reinwarth. Ich muss nämlich keinen Todestermin im nächsten Jahr festlegen. Ich bin 68 Jahre alt und es könnte passieren, dass ich einen solchen hypothetischen Termin nicht einmal erreiche. Mein Vater ist einst im Alter von 67 Jahren gestorben. Und vor wenigen Wochen im Urlaub ist in unserer Reisegruppe ein Mann in meinem Alter – lebenslustig, gut gelaunt und humorvoll – mit anderen Teilnehmern zum Schnorcheln ins Wasser gesprungen. Eine halbe Stunde später hat man ihn leblos geborgen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Ohne jegliche Vorwarnung, vollkommen unerwartet – einfach tragisch. Aber In meinem Alter ist es eben so: Die Einschläge kommen näher. Solche Ereignisse haben mich natürlich auch dazu gebracht, dass ich mir ähnliche Gedanken gemacht habe wie Alexandra Reinwarth. Aber dazu später mehr.

In ihrem Buch geht es unter anderem darum, was unser Unterbewusstsein mit uns macht. Es sorgt nämlich dafür, dass wir unseren Weg durchs Leben mit dem geringsten Widerstand gehen. Natürlich haben alle Menschen Wünsche und Träume. Das beweist schon die riesige Armada von Lotto-Spielern. Aber seinen Träumen kommt man durch die Abgabe eines Lotto-Scheins keinen Millimeter näher. Der wahre Weg ist, seinem Unterbewusstsein eins auf die Mütze zu geben und aus dem Alltagstrott auszubrechen. Auf sein Herz zu hören. Denn dort sind die kleinen und großen Träume und Wünsche versteckt. Wer sich die Realisierung seines großen Traums ganz fest vornimmt, dem wird das Universum alle Möglichkeiten bereitstellen, um das Ziel irgendwie und irgendwann zu erreichen. Und das hat Alexandra Reinwarth in etlichen Episoden sehr anschaulich geschildert.

Nun komme ich einmal zu den Kleinigkeiten, die mir nicht so gut gefallen haben. Bereits in den ersten Zeilen der Einleitung erwähnt Alexandra Reinwarth die beiden wichtigsten Mitglieder ihrer Familie: Den Partner „L.“ und „das Kind“. Nicht „mein Kind“ oder „unser Kind“, einfach nur „das Kind“. Warum so unpersönlich? Warum keine Namen? Erst im hinteren Drittel des Buches erfährt man, dass es sich um einen 4-jährigen Sohn handelt. Und „L.“? Heißt er Ludwig, Leon oder Lars? Zwischen den Zeilen liest man, dass die beiden nicht verheiratet sind, sondern ohne Trauschein zusammen leben. Die Autorin erzählt so viele intime Dinge über sich und ihre Familie. Warum werden ihre wichtigsten beiden Menschen zu Beginn so oberflächlich dargestellt? Alexandra Reinwarth wird sich dabei sicher etwas gedacht haben. Mir haben sich diese Gedanken aber leider nicht erschlossen.

Dann gibt es einige Episoden, wo Spannung aufgebaut wird. Zum Beispiel traut sich die Freundin Jana nicht, einen Mann namens Ahmed, den sie toll findet, anzusprechen. In langen Gesprächen überzeugt Alexandra ihre Freundin Jana, doch endlich den ersten Schritt zu wagen. Ob sie es tut oder nicht und mit welchem Ergebnis, erfährt man leider erst am Ende des Buches so ganz nebenbei. Hier hätte ich gerne ein paar Details erfahren. An dieser Stelle werde ich natürlich nichts verraten. Auch, wo es um die geheimen sexuellen Wünsche von Alexandra und L. geht, erfährt man nichts Näheres. Okay, das ist irgendwie verständlich. Vielleicht liegt es ja an meinem Hang zum Voyeurismus oder an einem erhöhten Testosteron-Spiegel, dass ich hier mehr erwartet hätte.

Dann gibt es noch einige Druckfehler und an einigen Stellen hat der Dativ den Genetiv verdrängt. Aber seit Bastian Sick wissen wir ja alle, dass der Dativ dem Genetiv sein Tod ist. Selbst wenn Autor und Lektor ein Buch bis zum Erbrechen durcharbeiten, es werden immer noch einige Fehler schaffen, sich so zu verstecken, dass sie übersehen werden. Um sich dann geschickt in Szene zu setzen und dem Leser ein Bein zu stellen.

Ich hatte vorne angesprochen, dass ich mir ähnliche Gedanken zu meinem Leben gemacht habe wie die Autorin zu dem ihren. Allerdings, ohne einen festen Todes-Termin zu kreieren. Schließlich vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an den Tod denke. Nicht aus Angst. Sondern, weil mir klar ist, dass dieser Tag irgendwann kommen wird. Vielleicht morgen, in einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Vielleicht aber auch erst in zehn oder 20 Jahren. Im Moment fühle ich mich sauwohl und bin mit meinem Körper und meinem Geist im Einklang. Ich hoffe daher, dass ich noch eine lange Zeit vor mir habe.

In den letzten Jahren habe ich einige Träume – meine großen Herzenswünsche – realisiert. Ich bin mit 59 Jahren in den (Un-)Ruhestand gegangen. Dann habe ich mir ein Haus am See gekauft. Ich habe mir mein Traum-Cabrio angeschafft. Und ich habe das besagte Buch geschrieben.

Aber auch das Buch von Alexandra Reinwarth hat vor Kurzem dafür gesorgt, dass ich mir selbst ein kleines Glückserlebnis beschert habe. Und das kam so: Im Urlaub feierten meine Frau und ich unseren 45. Hochzeitstag. Die Kellner hatten zum Abendessen einen Tisch mit Luftballons, Blüten und einer kleinen Torte geschmückt. Es wurde gesungen, getanzt und wir hatten Spaß. Ich bin nicht der euphorische Kinderfan. Das ist eher meine Frau. Sie kommt an keinem Baby vorbei, ohne es auf den Arm zu nehmen. Ich bin in dieser Beziehung eher pragmatisch. Trotzdem habe ich an diesem Abend beobachtet, wie ein Mädel vom Nachbartisch ganz fasziniert auf die Luftballons schaute. Normalerweise hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Aber an diesem Tag war es anders. Noch gemütsgeschwängert, durch das Lesen des Buches, nahm ich zwei Luftballons und schenkte sie diesem Mädel. Ihre Augen funkelten vor Glück. Und ich glaube, dass mich ihre strahlenden Augen noch glücklicher gemacht haben, als die Luftballons sie.

Fazit: Obwohl ich über manche Dinge des Lebens ähnlich denke und gedacht habe wie Alexandra Reinwarth, habe ich vielleicht den Blick auf die kleinen Begebenheiten verloren. Und die sind für ein erfülltes Leben auch sehr wichtig. So ganz nach dem Motto: Warte nicht auf das große Wunder, sonst verpasst du die vielen kleinen. Die Autorin hat hier einige Beispiele aufgeführt. Dieses Buch hat mir gezeigt, dass man jede Lebenssituation auch einmal mit anderen Augen und aus einer anderen Perspektive betrachten sollte. Eben mit dem Herzen. Also mit mehr Empathie, Verständnis, Einfühlungsvermögen und mit sehr viel mehr Liebe. Vielleicht hat mir Alexandra Reinwarth mit ihrem Buch dazu verholfen, dass ich auf meine alten Tage endlich mein zweites Leben beginne.


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