Und erlöse uns von den Blöden Rezension

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Und erlöse uns von den Blöden

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Zusammenfassung / Rezension:

Ich gehöre zur einzigen Bevölkerungsgruppe, für deren Diffamierung man heute uneingeschränkten Applaus bekommt: den weißen alten Männern (obwohl ich eigentlich noch gar nicht alt bin. Aber eben alt genug und für meine Hautfarbe kann ich nichts). Ist das nicht irgendwie seltsam? Bischöfe nehmen ihre Kreuze prophylaktisch ab, „um religiöse Gefühle anderer nicht zu verletzen“, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung verschickt zwar herzliche Twittergrüße zum Yom Kippur und Fastenbrechen, vermeidet aber in ihrer Weihnachtsbotschaft das Wort „Weihnachten“ wie der Teufel das Weihwasser und vor lauter Demut gegenüber alternativen Lebensweisen gestatten wir Clanfamilien die Übernahme ganzer Stadtviertel, praktischerweise gleich inklusive Rechtsprechung und Exekutive, die dann auch gerne mal zur Exekution wird. Soviel Rücksichtnahme darf ich als alter weißer Mann nicht erwarten. Kürzlich stand im „Stern“ der unfassbare Satz (hier aus Platzgründen leicht verkürzt): „Wer weiß ist, ist automatisch privilegiert und deshalb rassistisch“. Das war wohl die rassistischste Behauptung, die mir seit Langem untergekommen ist.

Wir leben in einem schizophrenen Land, das den Datenschutz höher stellt als das berechtigte Aufklärungsinteresse krimineller Strukturen, gleichzeitig teilen wir mit Alexa unsere intimsten Geheimnisse. Da wütet ein extrem gefährlicher Virus, der unkontrolliert mehr als 300 000 Tote in Deutschland fordern würde, und ein Teil der Bevölkerung sieht das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes als schlimmsten Eingriff in die Menschenrechte seit dem Bau der Berliner Mauer. Auf der anderen Seite sind die von der Politik befohlenen Corona-Maßnahmen in einem Ausmaß widersprüchlich und willkürlich, dass es einem die Tränen in die Augen treibt: Mindestens 10 Quadratmeter im Supermarkt pro Kunde, bei der Lufthansa sind es 0,5 Quadratmeter. Warum eigentlich?

Monika Gruber und Andreas Hock sind nicht zu beneiden, denn für ihr Buch haben sie unsere schizophrene Gesellschaft einmal gründlich auf die Couch gelegt und offenbar Mühe gehabt, bei der Recherche nicht selber Bekanntschaft mit den Männern mit den langärmeligen Westen zu machen. Das, was sie gefunden haben, ist ein Land, das gerade vor lauter Moralhysterie seine Identität verliert. Sie stellen fest, dass es mittlerweile nicht mehr reicht, als liberale Muslima ohne permanente Zurschaustellung der eigenen Religiosität in der Politik noch Karriere zu machen, man muss schon stramm religiös sein und mindestens einen arabischen Migrationshintergrund haben. Das ist leider kein Witz, auch wenn es so aussieht, aber es gibt tatsächlich einen Migrationshintergrund zweiter Klasse, nämlich wenn man einfach gut integriert ist. Die Dinge, die Gruber und Hock ohne Rücksicht auf politische Korrektheit und mit fast investigativer Hartnäckigkeit aufdecken, sind offen gestanden überhaupt nicht witzig, sondern eher irrwitzig. Das Lachen bleibt einem oft genug im Hals stecken und man fragt sich, wie wir diese unsere Zeit einmal in der Rückschau bewerten werden. Mit de facto Sprachverboten (ja, ja, ich weiß, man darf alles sagen, aber wer es tut, wird z. B. als Kabarettist nicht ein-, sondern ausgeladen) und Generalverdacht wie bei McCarthy, aber mit staatlicher Beißhemmung gegenüber Elementen, die diesen Staat mit allen Mitteln abschaffen wollen. Fragt sich, ob es eine Rückschau überhaupt geben wird.

Absolut hörenswert, aber ganz sicher keine Nummer, die man sich vor dem Zubettgehen zumuten sollte. Sonst ist man um den Schlaf gebracht.


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