Career Suicide Rezension - Ein Buch von Bill Kaulitz

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Bill resümiert sein bisheriges Leben, angefangen von der frühesten Kindheit bis hin zu seiner Zeit in Los Angeles. Das Buch liest sich sehr flüssig und im Großen und Ganzen angenehm. Gedankensprünge sind geschickt eingebracht und stören den Lesefluss keineswegs. Mitunter überzeugt Bill durch Wortwitz. Negativ auffallend sind jedoch seine mitunter sehr vulgären und sexistischen Ausdrucksweisen, die vor allem bis zur Hälfte des Buches vermehrt auftauchen. Was genau er durch Verwendung dieser Ausdrücke aussagen wollte, bleibt mir persönlich schleierhaft...

Durch seine Biographie gewährt Bill Einblicke in die sonst so glamouröse scheinende Welt der Musikszene und - branche. Ausdrücklich beschreibt er, welcher Rattenschwanz mit dem Ruhm und Erfolg verknüpft (gewesen) sind und wie sehr er nicht zu wenig darunter gelitten hat. Bereits seine Kindheit und Jugend entpuppte sich als steiniger Weg - wobei er allerdings auch selbst nie den leichtesten Weg gehen wollte. Gleichzeitig überzeugt er dadurch jedoch durch unentwegte Authentizität und wie sehr er darauf achtete, zu sich selber zu stehen.

Bill rechnet mit seinem Leben, Erfolg sowie Menschen aus seinem damaligen Umfeld knallhart ab, was eine Spannung mit sich bringt und wodurch man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei schwankt man als Leser*in andauernd zwischen Mitleid, Sympathie und Antipathie, wobei letzteres meiner Meinung nach überwiegte. Bill wirkt zuweilen äußerst arrogant, pietät-, als auch respektlos, gegenüber anderen Lebensformen und Künstler*innen. Menschen werden diffarmiert und über einen Kamm geschoren. Die eigene Meinung wird ohne Rücksicht auf Verluste kund getan und wirkt mitunter äußerst unüberlegt und gefährlich naiv für sein Alter. Insbesondere die Tatsache, dass er einen Song, der sich für die Rechte von Kindern einsetzt, so dermaßen wörtlich nimmt und ins Lächerliche zieht, erschrak mich sehr. All diese Faktoren lassen ihn als Person leider extrem unsympathisch erscheinen und enttäuschten mich, als langjähriger Tokio Hotel-Fan, persönlich sehr. Der sonst so nette sympathisch wirkende Sänger vor der Kamera verschwand damit aus meinem Kopf und war, wie er selbst zugab, häufig auch einfach erlogen. Auch die Tatsache, dass er selber von sich aussagt, er könne sofort andere Menschen kontrollieren und manipulieren ließ mich extrem sauer aufstoßen. Zeitweilig hatte ich den Eindruck, er wirkte verbittert und egozentrisch...

Gleichzeitig wünscht er sich doch nichts weiter als Akzeptanz und Toleranz seiner Person; kann und möchte aber andere Ansichten nicht tolerieren. Bill wirkt zuweilen zerrissen zwischen dem Wunsch nach einem normalen Leben und der Angst, genau zu diesem "verdammt" sein zu müssen. Zwischendurch wird die Hingabe zu exzessivem Drogenkonsum kund getan.

Zum Schluss bleiben einige offene Fragen. Bspw. liegt zu Beginn der Fokus auf der Beziehung zu seiner Mutter. Die Rolle und Beziehung verschwindet im Laufe des Buches immer mehr und wird zwischendurch überhaupt nicht mehr aufgegriffen. Dadurch entsteht die Frage warum nicht eher die Reißleine gezogen werden konnte, welche Rolle die Mutter und die Familie spielten, in den Momenten, in denen schon massiv unter den "Knebelverträgen" gelitten wurden und wieso ihrerseits nicht eingeschritten wurde.

Alles in allem trotzdem eine äußerst interessante und kontroverse Biographie mit der es Bill wieder einmal schafft, zu provozieren und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


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